Geographie:
Ulm mit seinen ca. 2.000 Einwohnern liegt fünf Kilometer westlich von Oberkirch im Renchtal, an der Straße Oberkirch - Achern. Die 832 ha große Gemarkung erstreckt sich vom Ulmhardt bis an den Ansenbach bei Renchen. Dieser Stadt wurde die Gemeinde Ulm, zusammen mit der Gemeinde Erlach, am 1.1.1975 durch die Gemeindereform eingegliedert. Der tiefste Punkt der Gemarkung liegt bei 147,5 m am Ansenbach und die höchste Erhebung im Ulmhardt bei 352,2 m in der Nähe des Kutzensteins. Die Gemarkung wird vom Dorfbach durchflossen. Ulm selbst besteht aus dem Ortskern Ulm und den Ortsteilen Reiersbach, Weingarten, Kaier und Kolbenhald.
Wappen:
1811 hatte die Gemeinde den Kirchpatron "Sanctus Mauritius" mit einer Fahne und Lanze bewehrt im Wappen. Seit 1907 hat die Gemeinde ein angenommenes Wappen; in Silber auf grünem Boden ein grüner Apfelbaum mit roten Früchten. Seit dem 1.1.1975 führt Ulm das Wappen der Stadt Renchen: Wappenschild in Silber - darin ein rotes Kleeblattkreuz.
Auszug aus der Ulmer Geschichte:
Die früheste urkundliche Erwähnung von Ulm (Ulmena) datiert vom 7. Oktober 1070. Unter der Regierung Kaiser Heinrich IV. schenkte der kinderlose fränkische Adlige Siegfried sein Gut Ulmena mit dem Kastell gleichen Namens der Straßburger Marienkirche bzw. dem Bischof Werner II. von Straßburg und sicherte sich gleichzeitig den lebenslänglichen Genuss dieses Gutes. Er hatte sich bereit erklärt, diese Besitzübertragung vorzunehmen, unter der Bedingung, dass er u.a. das dargebrachte Erbgut in der Gaugrafschaft Ortenau für den Rest seines Lebens als Lehen zurückerhalte, jedoch ohne Verpflichtung zum Kriegsdienst. Über Größe und geographische Streuung dieses dem Hochstift Straßburg verantworteten Besitztums gibt die Schenkungsurkunde keinen festen Anhaltspunkt, da sie als Zubehör des Ulmer Gutes und der Ullenburg lediglich unfreies Gesinde, Kirchenzehnte, Wälder, Felder, Wiesen, Weiden, Wege, ungerodetes Gelände, Gewässer mit Fischfangrechten und grundherrliche Einkünfte nennt. Diese Schenkung von Ulm ist der erste Besitznachweis der Straßburger Bischöfe im Renchtal. Der Bischof richtete hier seine erste Verwaltung ein. Ulm wurde Gerichtsort für die benachbarten Gemeinden. Die Ullenburg war der Sitz der Lehensträger (Herzog Hugo von Zähringen und die Fürstenberger 1234 bis 1300), die als die obersten Verwalter und Burgvögte dieses Gebietes für die Bischöfe von Straßburg amteten.
Seit etwa 1326 gehörte das Gericht Ulm, das aus dem Schultheißen, dem Stabhalter und zehn Schöffen (Gerichtsmänner) bestand, zum Straßburgerischem Amt und Oberamt Oberkirch. Dieses Oberamt wurde 1803 badisches Bezirksamt - wodurch auch Ulm badisch wurde. Es wurde 1937 aufgelöst. Die Burg wurde im Bauernkrieg (1525) und im Dreißigjährigen Krieg stark beschädigt und die ganze Zeit über nie mehr richtig aufgebaut. Deshalb zerfiel sie nach und nach. Im Jahre 1782 wurde der Rest niedergerissen. Einschneidende Gesetze der frühbadischen Zeit brachten für Ulm die Aufteilung in Markwälder Maiwald (1812) und Ulmhardt (1819). Die Bevölkerung stieg im Jahre 1914 bereits auf tausend Seelen an.
Man leistete sich eine türkische Musikkapelle, die aus der Kirchspielkapelle hervorging.
Im Jahre 1966 wurden ein Sportheim mit Gymnastikraum errichtet, das dem Schulsport und in erster Linie dem Sportverein dient, der 1930 gegründet wurde und dessen Mitglieder beim Bau einige Tausend freiwillige Arbeitsstunden unentgeltlich ableisteten.
Die Obsthalle, die 1952 errichtet wurde, konnte 1971 unter Mithilfe freiwilliger Helfer der örtlichen Vereine in eine Gemeinde und Festhalle umgebaut werden.
Die stete Aufwärtsentwicklung der ehemaligen Gemeinde Ulm und jetzigen Stadtteils Renchen-Ulm wird unterstützt von der günstigen geographischen Lage. Herrliche Waldspaziergänge, Rebwege, Kinderspiel und Waldparkplatz sowie die schönen Ausflugsziele der näheren Umgebung (Kuß-Eich-Platz, Kutzenstein u.a.) laden zum Verweilen ein. Schon heute kommen viele von nah und fern, um in unserem Stadtteil Ruhe und Entspannung zu finden. Nicht nur das gute Ulmer Bier, das weit über die Grenzen unseres Landes hinaus bekannt und beliebt ist, sondern auch die Ulmer Gaststätten, die für gute Küche und hervorragende Bewirtung bekannt sind, laden zum gemütlichen Beisammensein ein.
Die örtlichen kulturellen Vereine wurden schon früh gegründet. So konnte der Musikverein Ulm im Jahre 1982 sein 230jähriges Jubiläum feiern, während der Gesangverein "Concordia" im Jahre 1862 gegründet wurde. Ihnen folgte die freiwillige Feuerwehr 1902, der Sportverein 1930, der Reitclub St. Mauritius 1970, die Tischtennisgemeinschaft 1976 und der Rock'n'Roll Club "Heiße Sohle".
Am 1.1.1975 wurden die Gemeinden Renchen, Erlach und Ulm durch die Gemeindereform zur neuen Stadt Renchen vereint, deren Vereine und Verbände jahrein, jahraus ein reges kulturelles Leben entwickeln.
Im Jahre 1999 wurde der Fasnachtsverein „d´Griesbeimle“ ins Leben gerufen, der die 5. Jahreszeit in Ulm wieder belebte nachdem sich der Ulmer Fasnachtsverein in den 70er Jahren aufgelöst hat. Der Volleyballverein in Ulm entstand mit dem Bau der neuen Sporthalle. Ergänzt werden die Vereinsaktivitäten durch das „Kinderturnen“, „Krabbelgruppe“ und „Seniorengymnastik“
Der Fischerverein führt seine Aktivitäten am Ulmer Baggersee aus, der von den Fischern auch gepflegt wird und auf den Fischbestand und die Natur um den See achtet. Die Katholische Frauengemeinschaft (1975) und das Altenwerk (1973) bieten ein vielseitiges Programm auch die Landjugend hat ihren festen Platz im Dorfgeschehen.
Im Jahre 2002 konnte in Ulm die Ulmer Sporthalle und das Beachvolleyballfeld den Sporttreibenden Vereinen übergeben werden. Diese neuen Sportmöglichkeiten gab den Ulmer Vereinen einen Schub nach vorne, die Vereinsaktivitäten wurden ausgebaut. Ergänzt wurde diese Sportanlage mit einem Basketballkorb, der im Sommer als Treffpunkt für die Jugendlichen dient.